Presse-News aus Klinik und Forschung | ||
---|---|---|
![]() Nachsorge im Taschenformat Kinderklinik: Per Minicomputer kommunizieren kranke Jugendliche mit ihrer Klinik und untereinander Einen neuen Weg der Nachsorge und Selbstorganisation erprobt derzeit die Abteilung für Hämatologie und Onkologie (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Andreas Kulozik): Drei Monate läuft ein Praxistest, an dem insgesamt 24 an Krebs oder Mukoviszidose erkrankte Jugendliche, ihre Eltern und Mitarbeiter der Kinderklinik teilnehmen. Ziel ist eine effektive Kommunikation zwischen Patient und Klinik / Arzt, aber auch unter den Betroffenen selbst. Das Projekt OnkoConnect wird neben der Heidelberger Universitäts-Kinderklinik
maßgeblich von der Technischen Universität München, Lehrstuhl
für Wirtschaftsinformatik (Professor Dr. Helmut Krcmar) finanziert
und durchgeführt und von der Aktion für krebskranke Kinder Heidelberg,
dem Projekt Onko-Kids-online sowie vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung unterstützt. Mehrmals am Tag piepst es bei den beteiligten Patienten. Der Minicomputer XDA, nicht größer als eine Geldbörse, erinnert an die Medikamente. Wichtige Werte und Befunde, z.B. Blutwerte und ein Schmerztagebuch, sind in der Datenbank gespeichert und stets verfügbar. Mit dem Computer kann der häufig wechselnde Terminplan der Patienten einfach verwaltet werden, was die Nachsorge für das Pflegepersonal wesentlich erleichtert. Da Blutwerte direkt von der Klinik auf einen XDA geschickt werden können,
entfallen lange Wartezeiten. Über die Datenschnittstelle Bluetooth
können Ärzte und Patienten ihre Termine einfach und schnell
abgleichen. Mit der Kamerafunktion ist es möglich, auffällige
Hautbefunde direkt an den Arzt zu schicken; Medikamenteneinnahme und Arzttermine
können eigenverantwortlich verwaltet werden. Das Gerät können
auch Eltern nutzen, deren Kind an Krebs erkrankt ist. Ein weiterer wichtiger
Effekt: Das Projekt OnkoConnect stellt Kontakte zwischen Betroffenen her
und durchbricht ihre Isolation. |
Medizinische Klinik: Fußsprechstunde für Diabetiker Seit März 2004 ist die „Fußambulanz“ der Medizinischen Klinik von der Deutschen Diabetes-Gesellschaft als ambulante Einrichtung anerkannt. Federführend ist die Abteilung I, Endokrinologie und Stoffwechsel (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Peter Nawroth). „Die enge Zusammenarbeit von Spezialisten verbessert die Behandlungsergebnisse und war deshalb eine Voraussetzung für eine Anerkennung durch die Deutsche Diabetes-Gesellschaft“, erklärt Dr. Ursula Bärtsch-Kohli, die zusammen mit Privatodozent Dr. Andreas Hamann für die Fußambulanz der Heidelberger Universitätsklinik verantwortlich ist. Die Behandlung erfolgt gemäß international gültigen Standards. Das Krankheitsbild des diabetischen Fußsyndroms ist komplex: Die
schlechte Stoffwechsellage beim Diabetiker führt dazu, dass die Nerven
und damit die Empfindlichkeit der Fußhaut beeinträchtigt werden.
Verletzung und übermäßiger Druck, etwa durch schlecht
sitzendes Schuhwerk, werden nicht wahrgenommen, es kommt zu Hautdefekten
und Infektionen, die oft erst spät bemerkt werden. Zusätzlich
haben viele Diabetiker eine schlechte Durchblutung; Wunden und Infektionen
heilen schlecht ab. Jeder fünfte Patient mit langjährigem Diabetes
leidet an einem „diabetischen Fuß“. Die Heidelberger Ambulanz bietet das gesamte medizinische Spektrum der Diagnostik und Therapie: Internisten kümmern sich um die optimale Einstellung des Blutzuckers und anderer wichtiger Stoffwechselkriterien und übernehmen die Wundversorgung. Angiologen, Radiologen und Gefäßchirurgen klären Durchblutungsstörungen ab und führen die notwendigen Eingriffe durch. Orthopäden beraten bei Problemen mit Fußdeformitäten, Infektiologen bei der Behandlung hartnäckiger Infektionen. Und nicht zuletzt sorgen Fußpfleger und orthopädische Schuhmacher dafür, dass Druckstellen und Verletzungen möglichst verhindert werden. Die Fußambulanz hat täglich von 8 Uhr bis 16.30 Uhr
geöffnet. ![]() |